Konzept des Israelaustausches
Pina-Bausch-Gesamtschule Wuppertal
– Makif Vav High School Be’er Sheva
Im April 2011 konnte die Pina-Bausch-Gesamtschule erstmalig einen Schüleraustausch mit ihrer Partnerschule, der Makif Vav High School in Be’er Sheva, realisieren. Hergestellt wurde der Kontakt durch den Freundeskreis Be’er Sheva, der sich um die Städtepartnerschaft zwischen Wuppertal und Be’er Sheva kümmert. Ziel des Austausches sollte es sein, die Begegnungen zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen zu fördern, interkulturellen Austausch zu ermöglichen und eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und Freundschaft zwischen beiden Völkern zu kreieren. Aus dieser Erstbegegnung sollte auf beidseitigem Wunsch der Schulen ein regelmäßiger Austausch entstehen, der es den Schülerinnen und Schülern jährlich ermöglicht in Kontakt zu treten, Freundschaften zu festigen und die Kulturen beider Länder kennenzulernen. Durchgeführt wird der Austausch in Kooperation mit drei weiteren Wuppertaler Schulen: Der Gesamtschule Else Lasker-Schüler, dem Gymnasium Bayreuther Straße und seit 2019 mit einer kleinen Delegation des Johannes Rau Gymnasiums.
Im Folgenden möchten wir das Konzept des Schüleraustausches näher erläutern und die Ziele ausweisen. Der Austausch wird mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe EF durchgeführt. Da der Besuch in Israel im März/April des laufenden Schuljahres stattfindet, beginnt die Auswahl und Vorbereitung der Delegation bereits kurz nach den Sommerferien.
Der Gegenbesuch der israelischen Schülerinnen und Schüler ist kurz vor den Sommerferien geplant.
Da der Austausch eine Begrenzung von 15 Teilnehmern vorsieht, findet eine Auswahl statt, die zusammen mit dem Beratungslehrerteams des Jahrgangs getroffen wird und neben schulischen auch soziale Aspekte beinhaltet. Des Weiteren ergänzen interessierte Schülerinnen und Schüler ihre Anmeldung mit einem schriftlich Motivationsschreiben, bei dem das Interesse an diesem Austausch und die persönliche Motivation dargestellt werden. Dadurch können sich die Koordinatoren des Austausches einen ersten Eindruck verschaffen und nutzen diesen, um die Schwerpunkte der gemeinsamen Sitzungen zu gestalten.
Da das Thema Israel mit der Ausnahme des Holocausts und der biblischen Vergangenheit weitestgehend aus den deutschen Lehrplänen verschwunden ist, haben die Schülerinnen und Schüler oft relativ wenig Vorwissen über die Geschichte, Geographie, Kultur und das alltägliche Leben in Israel. Daher ist es notwendig die ausgewählten Schülerinnen und Schüler auf den Austausch vorzubereiten. Dies findet in unterschiedlichen Seminarsitzungen statt, bei denen verschiedene Aspekte zur Thematik Israel behandelt werden. Wenn möglich werden zu einzelnen Themen auch Experten eingeladen, wie der Vorsitzende des Freundeskreis Be’er Sheva Arno Gerlach oder der evangelische Theologe Rainer Stuhlmann, der von 2011 bis 2016 als Studienleiter im interreligiösen Dorf Nes Amin im Norden Israels tätig war. Weiterhin dienen diese Vorbereitungsseminare zum besseren Kennenlernen und zur Teambildung der Delegation. Natürlich ist uns besonders bei diesem Schüleraustausch eine enge Abstimmung mit den Eltern wichtig. Daher findet mindestens ein Elternabend vor dem Besuch in Israel und dem Gegenbesuch statt, bei dem die Eltern informiert werden und offene Fragen geklärt werden können. Gerade bei dem Gegenbesuch der israelischen Delegation sind wir auf die tatkräftige Unterstützung der Eltern angewiesen.
Note zu geben.
Kurz vor den Sommerferien besuchen uns dann die israelischen Partner mit ihren Koordinatoren. Genau wie in Israel leben die Austauschschüler in den Gastfamilien. Ähnlich wie die Unternehmungen in Israel haben auch die bei uns geplanten Aktivitäten das Ziel, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und die Freundschaft zu festigen.
Sportliche Ausflüge wie in den Kletterwald nach Wetter oder eine Kanutour auf der Wupper Richtung Müngstener Brückenpark bieten sich hierzu an. Weiterhin verfolgen die Ausflüge, die zum Beispiel in die rheinischen Metropolen Köln oder Düsseldorf führen, auch einen Bildungsauftrag gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Auch die alten Synagoge in Wuppertal und die vorhandenen Stolperseine in Wuppertal werden den Schülerinnen und Schüler in einem von den Schülerinnen und Schülern selbstgeleiteten Unterrichtsgang nahegebracht.
Jeder Austausch steht unter einem gemeinsam gewählten Thema, wie z.B. in den letzten Jahren: „Zusammenleben 2.0 – Interkulturelle Begegnungen on- und offline“ oder „Weiter auf gemeinsamen Wegen #valuesworldwide“. Diese Themen werden mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern entwickelt und sollen den Austausch während der Woche in Israel und Deutschland begleiten und wenn möglich auch für andere Interessierte zugänglich gemacht werden. Eine erfolgreiche Umsetzung hängt zu großen Teilen vom Engagement der Schülerinnen und Schüler ab.
Dieser Austausch soll ermöglichen, dass sich die Jugendlichen vorurteilsfrei mit der Kultur und der Geschichte der beiden Völker befassen. Besonders wichtig ist dabei der Kontakt in den Familien, um doch einen Einblick in das Alltagsleben zu bekommen. Vor allem vor dem geschichtlichen Hintergrund Deutschlands und Israels halten wir es für besonders wichtig, jungen Menschen aus beiden Ländern die Chance zu geben, sich kennenzulernen, Freundschaften zu schließen und in einen interkulturellen Austausch zu treten, um Vorurteile, Ängste und falsche Vorstellungen zwischen den beiden Nationen abzubauen und einen Beitrag zu einem friedfertigen und toleranteren Umgang und einem besseren Verständnis unter unseren Völkern zu leisten.
Die Koordination des Israelaustausches an der Pina-Bausch-Gesamtschule wird von Daniel Buck und Julia Wüsthoff durchgeführt.
Siehe auch: