Klassenrat
Jeden Dienstag findet in der fünften Stunde eine Klassenratsstunde statt, die das doppelt besetzte Klassenleitungsteam gemeinsam im Klassenverband durchführt. In dieser Stunde werden Aktivitäten, z. B. Wandertage, Exkursionen, Klassenfahrten oder auch Abschlussfeiern gemeinsam besprochen und geplant. Zudem werden aktuelle Anliegen und/oder Probleme gemeinsam diskutiert und beraten. Durch die Anwesenheit von beiden Klassenlehrer(inne)n besteht bei Bedarf auch die Möglichkeit, Gespräche in Einzel- oder Kleingruppen durchzuführen.
Folgende Ziele sind mit der Durchführung von Klassenratsstunden verbunden:
- Erziehung zu Toleranz und Rücksichtnahme
- Einüben demokratischer Grundprinzipien
- Herbeiführung gewaltfreier Konfliktlösungen
- Übernahme von Verantwortung in der Gruppe
- Verbesserung der Organisationsfähigkeit in der Gruppe
- Reflexion zur Einhaltung gesundheitlicher Grundprinzipien
- Umsetzung einer Feedbackkultur
Durch die zeitliche und strukturelle Kontinuität wird die Ernst- und Regelhaftigkeit des Vorgehens in der Klassenratsstunde bestärkt. Eine Klasse bildet einen gemeinsamen Rat, in dem alle Mitglieder gleichberechtigt diskutieren und abstimmen. Neben den Regeln, Aufgaben und Kompetenzen des Rates wird die Länge der Sitzungen gemeinsam verbindlich festgelegt. Alle Mitglieder des Klassenrats sind gleichwertig zu behandeln.
Der Ablauf einer Klassenratsstunde wird durch ein Plakat im Klassenraum visualisiert:
- Was war in der letzten Woche besonders gut? (Positivrunde)
- Was ist aus den Ergebnissen vom letzten Mal geworden?
- Welche Anliegen gibt es heute?
- Wir besprechen die Anliegen.
- Wir treffen gemeinsame Absprachen / Lösungen.
- Wir schreiben das Ergebnis auf.
Gesprächsregeln, feste Gesprächsformen sowie die Ämterverteilung strukturieren die Stunde. Schülerinnen und Schüler übernehmen folgende Aufgaben („Ämter“): „Moderation“, „Zeitwächter“ und „Schreiber“. Dies geschieht zu Beginn jeder Sitzung; hierdurch wird eine Rotation ermöglicht und jede(r) kann Verantwortung übernehmen. Die Ämter können bei Bedarf angepasst werden. So können z. B. Regelwächter auf die Einhaltung vereinbarter Gesprächsregeln achten. Im Protokoll wird festgehalten, wer welches Amt in der jeweiligen Sitzung ausübt. Die Moderatorin oder der Moderator eröffnet und leitet die Sitzung. Protokollanten notieren Namen für Ämter, Themen und Ergebnisse des Klassenrats. Zeitwächter achten darauf, dass die für den Klassenrat vereinbarte Zeit effektiv genutzt wird.
Ein Sitzkreis ist ideal, da er die Kommunikation untereinander fördert. Wenn die Ämter verteilt sind, beginnt der Klassenrat mit einer „positiven Runde“. Schülerinnen und Schüler können sich hierbei frei äußern. Anschließend werden nach dem Rückblick auf die Vorhaben der vergangenen Woche ggfs. Beschlüsse evaluiert. Dann werden von den Schülerinnen und Schülern neue eingebrachte Themen vorgelesen und erklärt. Jeder hat Gelegenheit, sich dazu zu äußern, bevor die Klasse über verschiedene Vorschläge abstimmt. Hier gilt der Mehrheitsbeschluss. Die gemeinsame Entscheidungsfindung ist ein wichtiger Bestandteil der Klassenratsstunde. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Ereignisse, Tätigkeiten, Veränderungen usw. werden in einer späteren Sitzung kritisch evaluiert und bei Bedarf modifiziert.