Schüleraustausch mit Frankreich – unser Gegenbesuch in Le Puy en Velay

Im September war es endlich so weit: Wir konnten den Besuch unserer französischen Austauschpartner in Le Puy erwidern!

Dienstag, 17. September 2019

Aufgeregt versammelten sich alle Schüler und die beiden begleitenden Lehrerinnen am Bahnhof. Eine lange Zugfahrt erwartete uns – und in buchstäblich letzter Minute waren wir dann auch vollständig (Wuppertal Hauptbahnhof und Bahnhof Vohwinkel solle man nicht verwechseln 😉 ).

Über Köln und Mannheim erreichten wir abends Lyon, von wo uns ein Reisebus die letzten Kilometer nach Le Puy brachte und wir von den Gastfamilien empfangen wurden.

 

Mittwoch, 18. September 2019

Morgens lernten wir die Schule, das Collège Jules Vallès kennen. Der Direktor hielt die Begrüßungsrede, die deutsch-französische Freundschaft wurde besonders hervorgehoben. Anschließend gab es Kennenlernspiele in gemischten Gruppen. Während die französischen Schüler dann wieder in den Unterricht gingen, hatten wir die Gelegenheit, die sehenswerte historische Altstadt, die Kathedrale und nicht zuletzt die „Vierge“ kennenzulernen. Le Puy liegt in einer Vulkanlandschaft und einzelne alte Vulkanberge, die sich kegelförmig erheben, prägen das Stadtbild. Auf einem von ihnen steht eine riesige Figur, die Madonna mit ihrem Kind, in der man hochklettern kann und sich, ähnlich wie bei der Freiheitsstatue in New York, aus der Krone einen Überblick über die Landschaft verschaffen kann. Beeindruckend!

Da der Mittwochnachmittag in Frankreich unterrichtsfrei ist, verbrachten die Schüler ihn mit unterschiedlichen Aktivitäten in den Gastfamilien.

Donnerstag, 19. September 2019

Hatten die Schüler schon nach dem Besuch der Vierge ihre Muskeln zu spüren bekommen, erwartete uns nun eine neue Herausforderung: Wir wollten den Mont Mézenc besteigen. Unser Bus brachte uns zum Ausgangspunkt, von dort aus startete die Wanderung. Bei morgendlicher Kühle erreichten wir in unterschiedlichem Tempo den Gipfel (1776m). Da es ein klarer, sonniger Tag war, konnten wir bis zu den Alpen sehen und sogar den Mont Blanc in der Ferne erahnen.

Nach einem Picknick amüsierten sich die Schülerinnen und Schüler auf einer Sommerrodelbahn in Estables.

Freitag, 20. September 2019

An diesem Tag ging es nach Lyon, und wieder hatten die französischen Kolleginnen ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Zunächst besuchten wir das römische Amphitheater Lugdunum, das der Stadt ihren Namen gegeben hat, anschließend die Kathedrale Notre Dame de Fourvier aus dem 19. Jahrhundert im Stil von Sacré Coeur. Dann fuhren wir mit der Funiculairebahn in die Unterstadt zu einer weiteren Kathedrale St Jean, die aus dem Mittelalter stammt, und veranstalteten eine kleine Stadtrallye durch die Altstadt.

Danach stand ein Besuch im Kino-und Miniaturenmuseum an, wo es Originalszenen aus verschiedenen Filmen, unter anderem „Das Parfüm“, zu bestaunen gab und die Schüler lebensgroße Figuren aus Lieblingsfilmen (Jurassic Park, Star Wars, Spider- und Batman) entdecken konnten. Auch die „Freizeit“ zum Shoppen kam nicht zu kurz. An unserem Treffpunkt Bellecour trafen wir dann auf die Lyoner Klimademonstration. International!

 

Samstag, 21. September 2019

Wir trafen uns im Museum Crozatier, das mit der Schule kooperiert. Unterschiedliche Ausstellungen zur Gegend und den Sitten und Traditionen, eine Gemäldesammlung und eine naturwissenschaftliche Abteilung, in der die vulkanische Entstehung der Landschaft präsentiert wurde, ebenso ausgestopfte lebensgroße Urzeittiere, konnten die Schüler mithilfe ihrer französischen Partner entdecken.

Der Rest des Wochenendes stand für Aktivitäten in den Gastfamilien zur Verfügung. Geprägt wurden diese durch das Stadtfest „Le roi de l’oiseau“, eine Art Renaissance-Schützenfest, an dem an diesem Wochenende das ganze Städtchen teilnahm. Marktstände, Musik, Theatersketche, Straßenkünstler, auch Pferde, Ochsen, Esel und Schafe waren dabei. Einen besonderen Charme erlangte die Veranstaltung dadurch, dass fast alle Bürger (auch wir;)) historische Kostüme trugen und das Stadtbild wirklich optisch in die Vergangenheit transportierten.

 

Montag, 23. September 2019

Schon der letzte Tag, auch dieser zum Bersten voll mit unterschiedlichen Aktivitäten. Zunächst konnten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen an verschiedenen Unterrichtstunden teilnehmen. Und sie stellten erstaunt fest, dass der Redeanteil französischer Lehrer doch erheblich größer ist als sie es gewohnt sind! Anschließend besichtigten wir die Festung Polignac aus dem 10, Jahrhundert, die niemals eingenommen werden konnte, unter anderem wegen eines inneren Rings, der „Mausefalle“ genannt wird. Nach der Turmbesteigung mit grandiosem Ausblick ging es zurück in die Schule, wo wir die „Cantine“ besuchen durften. Unter anderem gab es die Spezialität der Gegend, grüne Le Puy Linsen, zu probieren. Wir staunten, dass man in einer französischen Mensa sogar am Tisch bedient wird! Auch den Nachmittagsunterricht besuchten wir, danach gab es noch einen Workshop mit der Tanzklasse (Pina Bausch!), wo einige Schrittfolgen von allen einstudiert wurden.

Und dann wartete noch die Abschiedsparty! Kulinarisch äußerst vielfältig bestückt endete auch diese mit Tanz, Polonaise etc. Ein gelungener Schlusspunkt.

 

Dienstag, 24. September 2019

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn der Bus erwartete uns bereits um 6.30 Uhr um uns nach Lyon zu bringen. Die Rückfahrt verlief wie die Hinfahrt unproblematisch, uns so konnten die Eltern ihre Kinder pünktlich um 17.42 Uhr in Wuppertal wieder in Empfang nehmen.

Von den Erlebnissen werden wir noch lange zehren und die Kontakte über Whatsapp aufrechterhalten!

Barbara Meiburg